Hallo, ich bin Janus Petznik, vielen auch bekannt als Momo. Seit neun Jahren engagiere ich mich vollzeit in der Klima- und den Sozialengerechtigkeitsbewegungen. Es reicht nicht mehr aus, nur die Symptome der Krisen unserer Zeit zu behandeln. Wir müssen die Ursachen anpacken. Die bestehenden Strukturen führen zu ökologischer Zerstörung und sozialer Ungleichheit. Um dies zu ändern, bedarf es einer grundlegenden Neuausrichtung unserer Gesellschaft.
In meiner Arbeit als Campaigner, Netzwerker und Berater setze ich mich täglich dafür ein, Menschen zu informieren und zu mobilisieren zu verknüpfen und Synergien zuschaffen. Doch reine Aufklärung allein genügt nicht. Wir stehen vor der Herausforderung, tief verwurzelte Systeme, die auf Machtkonzentration und Ungleichheit beruhen, zu transformieren. Nur so können wir wahre Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit erreichen.
Es ist unerlässlich, dass wir als Gesellschaft nicht nur für eine nachhaltige Zukunft eintreten, sondern auch die Machtstrukturen kritisch hinterfragen, die uns in diese Krisen geführt haben. Gerechtigkeit bedeutet mehr als oberflächliche Reformen. Sie erfordert einen umfassenden Wandel, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht den Profit oder die Interessen weniger.
Die sozialen Bewegungen unserer Zeit müssen den Mut haben, das System tiefgreifend zu hinterfragen. Wir dürfen uns nicht mit halben Lösungen zufriedengeben. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, verlangen nach einer entschlossenen Veränderung. Nur durch diesen Wandel können wir eine gerechte und lebenswerte Zukunft gestalten, die für alle zugänglich ist.
Nicht nur das Klima ist in der Krise, auch die Klimabewegung selbst. Während zuletzt hitzige Debatten um die Letzte Generation oder die Räumung des Braunkohle-Dorfs Lützerath entbrannt sind, nahm die Mobilisierungskraft der Klimabewegung seit 2019 stark ab. Dieses Buch bringt die vielfältigen Stimmen der Bewegung zusammen und zeichnet eine Perspektive, wie sie den dringend nötigen Umschwung doch noch schaff en kann. Viele Ansätze, die bisher parallel existierten, von den Massenmobilisierungen von Fridays for Future bis hin zu den Aktionen von Ende Gelände, scheinen ausgeschöpft. Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise schlagen manche eine Eskalation von Aktionsformen vor, während andere auf ständige Störung des Alltags (Letzte Generation) oder breite Bündnisse (u.a. mit Gewerkschaften) setzen. Kipppunkte bringt die relevantesten Gruppen und Akteur*innen der Klimabewegung zusammen. Das Buch fragt danach, welche Strategien verfolgt werden, welche ›Theorien des Wandels‹ ihnen zugrunde liegen und wie die Bewegungen am Ende erfolgreich sein können.
Hg. Manuel Grebenjak
– 24 im Unrast Verlag
ZEIT ONLINE – „Wir brauchen ökologischen Klassenkampf“
ZEIT ONLINE –„Es ist unser Zuhause, das hier geräumt wird.
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